Für viele ist der Name Davis Byrne ein Begriff. Denn Mitte der 70er Jahre gründete er die heute immer noch bekannte Band Talking Heads, dessen Frontmann er auch war. Für viele galten sie damals als beste Rockband überhaupt, denn mit ihrem neuen Sound, der sich aus Postpunk, Weltmusik und Avantgarde Pop zusammensetze, zogen sie ganze Massen in ihren Bann. Doch nach zehn Jahren war damit Schluss und Byrne löste die Band auf, um Solo durchzustarten. Es ist jedoch nie zu einem Album gekommen, bis jetzt. Fans dürften daher überaus gespannt sein, was sie nun von dem neuen Album erwarten können.
Es ist nicht so, dass Davis Byrnes in den letzten 14 Jahren musikalisch untätig war, ganz im Gegenteil. Der kreative Kopf hat sogar an einigen Projekten gleichzeitig gearbeitet. Als Musiker war er stets aktiv, doch drüber hinaus war er ebenfalls als Kolumnenschreiber für die New York Times, Fotograf und Filmkomponist tätig, um nur einige Aktivitäten zu nennen. Musikalisch hat man jedoch nicht so viel von ihm zu hören bekommen, außer durch interessante Zusammenarbeiten mit Künstlern wie Fatboy Slim und Brian Eno. Wir hoffen nur, dass Sie die richtigen Schuhe tragen, damit Sie bei dem aufregenden, neuen Album nicht aus den Latschen kippen!
Schon der Titel des Albums “American Utopia” bringt die Kritiker dazu sein neustes Werk zu hinterfragen. Ist dieser Titel ironisch gemeint oder meint er es wirklich ernst? Diese Fragen stellte sich Byrnes jedoch tatsächlich selbst. Doch findet er auch eine klare Antwort darauf, er hat es keineswegs ironisch gemeint und die Inhalte seines Albums sind ihm durchaus ernst. Es ist ein gesellschaftskritisches Kunstwerk, welches der 65-jährige produziert hat.
Hoffnung – das ist es, was wir jetzt brauchen!
Er prangert den gesellschaftlichen Fortschritt Amerikas in seinen Liedern an. Er versucht die Welt in der wir heute leben, so widerzuspiegeln, wie sie gerade ist. Auch wenn die Texte manchmal so klingen, als würden sie einen imaginären Ort beschreiben. Byrnes ist wichtig, dass man die Ernsthaftigkeit seiner Texte wahrnimmt. Denn er ist der Meinung, dass wir gerade in dieser schweren Zeit etwas Hoffnungsvolles brauchen, damit wir uns auch mit positiven Gedanken beschäftigen können. Damit hat er wohl vollkommen recht.
Davis Byrne denkt also nicht nur an sein eigenes Wohl, sondern versucht seine Musik als Seelenbalsam für die Verängstigten unter uns einzusetzen. Er versucht eine Quelle für frischen Optimismus zu schaffen und das nicht nur durch sein neustes Werk. Eine weitere Initiative des Künstlers zu diesem Zwecke ist die Vortragsreihe “Reasons To Be Cheerful”.
Sollten einige nun immer noch der Meinung sein, den Namen Davis Byrne nur mit gewöhnlichem Postpunk vergangener Jahre in Verbindung zu setzen, so kann man ganz klar sagen, dass diese Menschen sich irren und besser informieren sollten. Schon früher versuchte er mit freundlichem und tanzbaren Sound, Freude zu verbreiten, doch da war es noch nicht so vonnöten in gesellschaftlicher Hinsicht. Dies hat sich mit den Jahren leider geändert und er macht es genau richtig. Vielleicht schafft er es ja, der Gesellschaft mit seiner Musik einen nötigen Denkanstoß zu geben, damit wir freundlicher miteinander umgehen und uns gegenseitig Hoffnung schenken!